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Vom Frischwasser bis zum Abwasser

AERZEN sorgt für ölfreien Sauerstoff bei Nordland Papier

Die Dörpener Feinpapierfabrik UPM Nordland Papier ist die größte ihrer Art in Europa und produziert auf vier Maschinen bis zu 1,4 Millionen Tonnen ungestrichenes und gestrichenes Papier jährlich. Anfallendes Abwasser wird in einer erst mechanisch und dann biologisch arbeitenden Kläranlage mit einer Kapazität von maximal 650 Kubikmeter pro Stunde aufbereitet und dann als „voll gereinigtes Wasser“ in die Ems eingeleitet.

Blick auf die Wasseroberfläche eines Schwebebett- Reaktorbeckens
Blick auf die Wasseroberfläche eines Schwebebett- Reaktorbeckens
Zwei Delta Hybrid erzeugen abwechselnd die Druckluft für den Reaktor
Zwei Delta Hybrid erzeugen abwechselnd die Druckluft für den Reaktor.
Frank Berlage ist Abwassermeister bei der Kläranlage von Nordland Papier. Er ist vollkommen zufrieden mit den Delta Hybrid Aggregaten von AERZEN
Frank Berlage, Abwassermeister „Bei den Anlagen handelte es sich um einen Feldversuch. Da sie zu unserer vollsten Zufriedenheit arbeiten, haben wir sie übernommen. Dank ihrer Zuverlässigkeit konnte die laufende werksseitige Überwachung inzwischen auf die übliche Betreuung und Wartung durch den Hersteller reduziert werden. Außer- dem sind die Delta Hybrids durch ihren sparsamen Umgang mit elektrischer Energie besonders energieeffizient.“

Zweistufige biologische Abwasser-Aufbereitung

Seit 1968 arbeiten hier Aggregate von AERZEN. Damals wurden die ersten Drehkolbengebläse im Frischwasser-Bereich installiert. 2009 folgten zwei weitere Delta Blower-Aggregate für die Abwasser-Aufbereitung im Bereich der Belebungsbecken. Und seit 2012 liefern zwei Drehkolbenverdichter der neuen Baureihe Delta-Hybrid den Sauerstoff für den neuen Schwebebett-Reaktor. Beim „schwebenden Bett“ handelt es sich um etwa fünf Zentimeter große Kunststoffkörper, die frei im Abwasser schwimmen und den festbettliebenden Mikroorganismen eine ideale Aufwuchsfläche bieten. Zur Vermehrung dieser Bakterien wird Sauerstoff über Ausströmer auf dem Behälterboden eingeleitet, der von den beiden Delta Hybrid mit einer Antriebsleistung von je 250 Kilowatt erzeugt wird.

Die Anlagen – eine deckt den Bedarf, die andere wird als Redundanz vorgehalten – sind für einen Höchstdruck von 1.500 Millibar ausgelegt. Sie werden über die integrierte AERZEN Steuerung AERtronic und Frequenzumrichter bedarfsabhängig gefahren und beliefern die zwölf Meter hohen Reaktor-Becken mit einem konstanten Höchstdruck von 1.400Millibar.In der anschließenden zweiten Aufbereitungsstufe, der Belebtschlamm-Stufe, passiert das Abwasser zunächst ein rundes oberirdisches Belebungsbecken, das durch die zwei parallel betriebene, drehzahlgeregelten AERZEN Delta Blower mit Sauerstoff versorgt wird.

In den nachfolgenden drei Belebungsbecken kommen Kreiselbelüfter an der Wasseroberfläche zum Einsatz. Danach passiert das Abwasser ein Entgasungsbecken und vier parallel arbeitende Nachklärbecken. Bevor es in die Ems eingeleitet wird, hält ein zusätzlicher Klarwasserfilter noch feinste Restverschmutzungen zurück. Durch die mehrstufige Aufbereitung wird für das gereinigte Abwasser ein BSB-Abbau von 98 Prozent erreicht.

Weltweite Neuheit

Die neuen Delta Hybrid-Anlagen wurden für alle Einsatzfälle geschaffen, bei denen Luft und neutrale Gase im Druckbereich bis 1,5 bar gefördert werden müssen. Zunächst umfasste die Baureihe nur Aggregate im Leistungsbereich von 600 bis 5.900 Kubikmeter pro Stunde. Durch Weiterentwicklung hat AERZEN den Leistungsbereich jetzt bis auf maximal 9.000 Kubikmeter pro Stunde erhöht. Diese neuen Maschinen sind nicht nur einfach zu bedienen und zu warten, robust und langlebig, sondern sparen auch 15 Prozent Energie gegenüber herkömmlichen Kompressoren.

„Kein Wunder, dass wir uns trotz breit angelegter Ausschreibungen bei Neuinvestitionen im Bereich der Druckluft-Erzeugung in unserer Kläranlage immer wieder für Aggregate aus AERZEN entschieden haben“, so Hartmut Wagener, Betriebsingenieur im Bereich Versorgungsbetrieb.