Das Unternehmen verarbeitet und veredelt flüssige Speiseöle für die Lebensmittel-Industrie. Das Abwasser ist zunächst ca. 60 °C warm, sauer (PH-Wert 1,5 bis 2,0) und mit Speisefett belastet. Diese Fettbestandteile, sogenannte CSB-Stoffe (Chemisch Sauerstoff bindende Stoffe), müssen vor der Einleitung in ein Nachbargewässer aus dem Abwasser entfernt werden. Zu diesem Zweck wird es in einer mehrstufigen, chemisch-biologischen Kläranlage aufbereitet.
In der ersten Aufbereitungsstufe werden durch die Zugabe von Kalk der PH-Wert neutralisiert und Fettbestandteile gebunden.
In der zweiten Aufbereitungsstufe übernehmen Bakterien in zwei Klärbecken die weitere Reduzierung des CSB-Wertes, indem sie die verbliebenen Fettbestandteile „auffressen“. In beide Becken eingeblasener Sauerstoff verstärkt die Arbeit der Bakterien und ihre Vermehrung.
In der dritten Stufe werden die verbliebenen Inhaltsstoffe an die Oberfläche getrieben und abgeschöpft, das gereinigte Wasser in das benachbarte Gewässer eingeleitet.
Der neue Delta Hybrid produziert die Druckluft für die zweite Aufbereitungsstufe und ersetzt damit drei Drehkolbengebläse der Aerzener Maschinenfabrik, die seit der Inbetriebnahme der Kläranlage im Jahr 1992 im Einsatz waren. Nötig geworden war die Aufrüstung, weil diese drei Aggregate mit Antriebsleistungen von je 15 kW und einem für Drehkolbengebläse möglichen Höchstdruck von 1,0 bar den geforderten Sauerstoffgehalt in beiden Becken nicht erreichen konnten.
Der Delta Hybrid mit einer Motornennleistung von 37 kW ermöglicht jetzt einen Höchstdruck von 1,5 bar und versorgt gleich beide Klärbecken mit Druckluft. Durch eine durchschnittliche Auslastung von nur ca. 60 Prozent – der Delta Hybrid wird mit einem Höchstdruck von nur 1,3 bar gefahren – ergibt sich eine wesentliche Energieeinsparung von rund 40 Prozent. Der Delta Hybrid arbeitet seit seiner Inbetriebnahme absolut problemlos und zur vollsten Zufriedenheit des Betreibers. Das optimale Konzept für die Zukunft ist die Installation eines zweiten Aggregats für eine ausreichende Redundanz und den Betrieb beider Anlagen im Wechsel. Die Aerzener Maschinenfabrik hat in jedem Fall die Verfügbarkeit eines Service-Dienstes innerhalb von 24 Stunden zugesagt. Die langjährige Betreuung, die Konzipierung aller Projekte und der Service durch die Aerzener Maschinenfabrik werden vom Betreiber als rundum positiv dargestellt.
