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Edition 03/2018

Article and compact news

Artikel

Ein heißes Thema: Wärmerückgewinnung bei der Prozesslufterzeugung

AERZEN bietet Lösungen auch für die Nachrüstung

Bei Prozessluft-Anwendungen können Betreiber gehörig ins Schwitzen geraten, denn die Drucklufterzeugung ist – physikalisch bedingt – die mit Abstand teuerste Energieform. Den Gesetzen der Thermodynamik folgend, gibt es keine Druckluft ohne Wärme. Diese gilt es gerade angesichts der langen Betriebszeiten von Verdichtern zurückzugewinnen – aus Umweltaspekten genauso wie aus Gründen der Betriebswirtschaft. Entsprechende Lösungen für Neubau und Nachrüstung gehören mittlerweile zum festen Bestandteil des AERZEN Portfolios.

Druckluft ist energetisch betrachtet ein heißes Thema. Begrenzte Ressourcen, strenge Umweltauflagen, begrenzte CO2-Emissionen, steigende Energiekosten und zunehmender Preisdruck sind Antreiber für Energieeffizienzprojekte. Dahinter steht auf der einen Seite die präzise Auslegung, damit Anlagen – auch dank des Einsatzes von Frequenzumrichtern zur Drehzahlsteuerung – rund um die Uhr möglichst dicht am optimalen Betriebspunkt arbeiten. Auf der anderen Seite bieten Verdichter, physikalisch bedingt, ein enormes Potenzial, die bei der Druckerhöhung zwangsläufig ansteigende Lufttemperatur zu nutzen. Angesichts des wachsenden Interesses an ökologischer Nachhaltigkeit und betriebswirtschaftlichem Kostenbewusstsein blicken Anlagenbetreiber mit zunehmender Aufmerksamkeit auf die Wärmerückgewinnung.

Gesetze der Thermodynamik

Den Gesetzen der Thermodynamik folgend, hat Luft in einem geschlossenen Raum die Eigenschaft, sich zu erwärmen, wenn der Druck steigt. Der Grund dafür: Die Luftmoleküle müssen aufgrund des geringeren Raums enger zusammenrücken und damit steigt die Reibung. Zur weiteren Analyse kommt für den typischen Bereich der Prozessluftdrücke das Gesetz der idealen Gase zur Anwendung. Zusammen mit dem Wirkungsgrad des Verdichters im jeweiligen Betriebspunkt lässt sich so die Temperatur der Luft nach der Verdichtung berechnen. Diese hängt vor allem vom Druckverhältnis ab. Bei 20 °C Ansaugtemperatur, einem Druckverhältnis von drei und einem isentropen Wirkungsgrad des Verdichters von beispielsweise 74 Prozent wird die Luft bei der Verdichtung auf circa 166 °C erwärmt. Je höher die Temperatur, desto weiter das Anwendungsspektrum der Abwärmenutzung. Die in der Prozessluft enthaltene Wärmemenge nimmt in Anlagen typischerweise etwa 85 Prozent der Gesamtmenge an potenziell rückzugewinnender Wärme ein. 

Die verbleibenden 15 Prozent verteilen sich zu etwa gleichen Teilen auf Verluste des Antriebsmotors, der Mechanik sowie Abstrahlungen der heißen Verdichterstufe unter der Schallhaube. Aber auch diese 15 Prozent sind im Rahmen von Wärmerückgewinnungsmaßnahmen vergleichsweise einfach zur Beheizung angrenzender Büroflächen oder Produktionsbereiche direkt erschließbar. AERZEN rüstet dafür die Abluftkulissen der Drehkolbengebläse Delta Blower, der Drehkolbenverdichter Delta Hybrid und der Schraubenverdichter Delta Screw mit einem Abluftkanal aus. Aus diesem strömt die erwärmte Luft, die vorher die Verdichterstufe, den Schalldämpfer und das Rohrleitungssystem unter der Schallhaube gekühlt hat. 30 bis 60 °C warm ist der Rücklauf im zentralen Abluftkanal, von dem abzweigende Luftkanäle die zu heizenden Räume versorgen. Zur individuellen Temperatursteuerung kommen bei diesem System geregelte Klappen zum Einsatz.

Kompakte Rohrbündelwärmetauscher

AERZEN Wärmerückgewinnung
Die in der Prozessluft enthaltene Wärmemenge nimmt in Anlagen typischerweise etwa 85 Prozent der Gesamtmenge an potenziell rückzugewinnender Wärme ein. AERZEN bietet für den jeweiligen Einsatz passende Lösungen an, die die zur Verfügung stehende Energie effektiv in Produktionsprozesse, Warmwasseraufbereitungen oder Heizungen leiten.

Beim ersten Weg der Wärmerückgewinnung gilt es, den 85-Prozent-Anteil der thermischen Energie zu erschließen – also den der Verdichterluft selbst. AERZEN setzt dafür bereits bei einer Vielzahl von Anwendungen erfolgreich strömungsoptimierte Rohrbündelwärmetauscher ein. Platziert werden die kompakten Einheiten kurz hinter dem Aggregat auf der Druckseite. Die Integration ist einfach. Folglich empfiehlt sich diese Technik auch für Nachrüstungen, um die Energieeffizienz von Bestandsanlagen sowie die CO2-Bilanz spürbar zu verbessern. Die von AERZEN eingesetzten Rohrbündelwärmetauscher sind in ihrem Strömungsverhalten so konstruiert, dass der Leistungsverlust aufgrund des ansteigenden Kanaldrucks mit unter zwei Prozent vernachlässigbar ist. Während sich die thermische Energie aus der reinen Abluft am effektivsten für die direkte Raumbeheizung verwenden lässt, eröffnet sich mit dem Einsatz von Rohrbündelwärmetauschern eine Energiequelle mit deutlich höheren Temperaturen. Daraus erwächst eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten. Typisch sind die Unterstützung von Heizungssystemen, die Warmwasserbereitung für Duschen und Waschräume sowie die Erwärmung von Nutzwasser im industriellen Umfeld. In der Abwassertechnik kann die Wärme auch dazu dienen, Klärschlamm zu trocknen. Zu beachten ist bei der Planung solcher Systeme, dass sie passend zur Grundlast dimensioniert werden. Basis für die optimale Abwärmenutzung ist die Ermittlung der nutzbaren Wärmemenge. Sie hängt wiederum von der nutzbaren Temperaturdifferenz, dem herrschenden Volumenstrom sowie dem Gleichzeitigkeitsgrad von Angebot und Nutzung ab. AERZEN bietet für den jeweiligen Einsatz passende, smarte Wärmerückgewinnungslösungen an, die die zur Verfügung stehende Energie überaus effektiv in Produktionsprozesse, Warmwasseraufbereitungen oder Heizungen leitet. 

Zusammenfassung

Die Drucklufterzeugung ist aufgrund der Thermodynamik automatisch mit Abwärme verbunden. Da sich dieses Gesetz nicht außer Kraft setzen lässt, sind Lösungen gefragt, die bisher ungenutzte Wärme sinnvoll in den eigenen Energiebedarf zu integrieren. Hierbei ist festzustellen, dass das reale Ausmaß an möglichen Einsparungen vom Anlagenbetreiber häufig gar nicht in seiner ganzen Dimension erkannt wird. Der Blick in die Praxis zeigt aber, dass sich diese Technik schnell rechnet und dazu auch noch den CO2-Ausstoß reduziert.

Compact news

Chuck Lim and Dr. Ulrich A. Sant at the AERZEN stand at the Singapore International
Water Week

Aerzen Asia auf der SIWW in Singapur

Vom 9. bis 11. Juli 2018 war Aerzen Asia mit einem Stand auf der Singapore International Water Week (SIWW) präsent, die alle zwei Jahre stattfindet und als bedeutendste Messe ihrer Art in Südostasien gilt. Die Ausstellung brachte Besucher und Aussteller aus der Wassermanagementbranche aus ganz Asien zusammen. Aerzen Asia nutzte die SIWW als Plattform, um regionale Entwicklungsmärkte wie vor allem China und Indien weiter zu erschließen. Das Unternehmen präsentierte auf einem über 50 Quadratmeter großen Stand unter anderem die Produkte Aerzen AT200 G5plus, Delta Hybrid D12S und AERsmart sowie die After Sales-Leistungen. Auch der deutsche Botschafter in Singapur, Dr. Ulrich A. Sante, konnte auf dem Stand begrüßt werden und wurde von Chuck Lim, Vice President Aerzen Asia Pacific, über die Lösungen und die Geschichte von AERZEN informiert. Die drei SIWW-Tage waren sehr positiv für die Markenbekanntheit von AERZEN und untermauerten die Position unseres Unternehmens als ein führender Anbieter im Wasser- und Umweltmarkt.

Picture of the first Aerzen units for Bioingepro

Aerzen Argentina: Partnerschaft mit Bioingepro

Aerzen Argentina hat nach intensiven Gesprächen eine Kooperation mit Bioingepro S.R.L., einer der größten Kläranlagen-Hersteller des Landes, vereinbart. Das Unternehmen mit Sitz in Buenos Aires hat bereits über 450 Kläranlagen gebaut. Aerzen Argentina ist deshalb stolz darauf, dass Bioingepro sich auf unser Portfolio und unsere Technologien verlässt. Gastón Jares von Bioingepro sagt dazu: „Wir freuen uns, mit einem Unternehmen wie AERZEN zusammenarbeiten zu dürfen. Wir verfolgen dieselben Werte, darunter das ständige Streben nach Fortschritt und nach den modernsten und nachhaltigsten Technologien, um unser höchstes Gut zu schützen: das Wasser!“ Die beiden ersten Anlagenlieferungen von Aerzen Argentina sind bereits erfolgt.

Picture of the AERZEN’s air-air aftercooler

Die Nachkühler von AERZEN setzen Standards

Mit minimalen Druckverlusten und extrem hohen Kühlereintrittstemperaturen eignen sich sämtliche Nachkühler von AERZEN zum Kühlen von Luft und Stickstoff bis zu 280 °C! Entwickelt in Kooperation mit namhaften internationalen Herstellern, bietet AERZEN ein komplettes Sortiment an Luft-Luft- bzw. Wasser-Luft-Nachkühlern. Die eigenständigen Baureihen sind speziell abgestimmt auf die Maschinentypen Delta Screw, Delta Hybrid und Delta Blower, bei Bedarf inklusive nachgeschaltetem Zyklonabscheider und Kondensatableiter. Zur Verfügung steht außerdem umfangreiches Zubehör. AERZEN verfügt über eigene Auslegungsprogramme. Innerhalb weniger Minuten lässt sich so der geeignete Kühler auswählen und dessen Prozessdaten kundenspezifisch berechnen – für die effizienteste Lösung bei jedem temperaturkritischen nachfolgenden Prozess.