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Ausgabe 03/2019

Artikel und Compact News

Mit der Kundenzeitung „AERZEN com.press“ möchten wir Ihnen umfassende Informationen über unser Unternehmen, unsere Produkte und Anwendungslösungen geben.

Artikel

Unter Druck: Tunnelbau im Grundwasser

Verdichter von Aerzen Rental für den temporären Einsatz

Weil Bauarbeiten naturgemäß temporärer Art sind, lohnt es sich, die für den Druck erforderliche Technik zu mieten statt zu kaufen. Aerzen Rental Division hat zusammen mit Pressluft Frankfurt aktuell einen Tunnelbau in der Innenstadt von Karlsruhe ausgerüstet.

Das Tunnelbauprojekte in Karlsruhe liegt mitten in der Grundwasserschicht. Die Pressluft unserer Verdichter sorgt dafür, dass die Baustelle beim Vortrieb nicht sofort vollläuft.

Mit dem Ausbau des ÖPNV-Streckennetzes schafft Karlsruhe im Zusammenspiel mit einem Autotunnel mehr Mobilität und Lebensqualität. Er soll das hochfrequentierte Streckennetz der Verkehrsbetriebe entlasten und dabei Berufspendler und Besucher schneller und sicherer ans Ziel bringen. Dafür entsteht aktuell eine unterirdische Straßenbahntrasse zwischen Ettlinger Tor und Marktplatz. Der nur gut 300 Meter lange Tunnel mitten unter der City hindurch gestaltet sich vor allem wegen der besonderen geologischen Formation als anspruchsvoll. Damit kein Wasser in die Baustelle eindringen kann, setzt Pressluft Frankfurt auf Verdichtertechnik von AERZEN.

Anspruchsvolle Geologie

Wer bei einem Regenguss auf der Karl-Friedrich-Straße steht und einen Blick auf den Asphalt wirft, der erlebt eine feinperlige schäumende Fahrbahn. Der Grund: Der darunter liegende Tunnel mit seiner Sohle 15 Meter unter Straßenniveau verliert Luft. „Wir habe es hier mit viel Sand, Kies und Lockergestein zu tun – alles Materialien, die wir im Tunnelbau so gar nicht gebrauchen können“, beschreibt Bauleiter Robert Schweitzer die Herausforderungen in der Karlsruher City. Die Geologie sorgt einerseits dafür, dass die BeMo Tunnelling GmbH beim Vortrieb sofort die Wände mit Spritzbeton stabilisiet, damit der Boden nicht wie bei einer Sandburg gleich nachrutscht. Andererseits sind die Poren so groß, dass ebenfalls unmittelbar Grundwasser aus den Wänden laufen würde, wenn nicht der passende Gegendruck auf der Baustelle herrscht.
Die Arbeiten zwischen Ettlinger Tor und Marktplatz stehen buchstäblich unter Druck – und dieser liegt in der ersten Bauphase bei einem Delta zur Atmosphäre von 0,75 bis 0,85 Bar. Das Projekt fällt damit unter die deutsche Druckluftvorordnung, die die entsprechenden Regeln für die Arbeitsplatzsicherheit definiert. Vor diesem Hintergrund betritt niemand die Druckschleuse ohne besondere Einweisung und das entsprechende Gesundheitszeugnis – und verlässt sie auch nicht ohne Dekompression.

Mehr Verluste durch Kies und Sand

Die Druckschleuse gehört zu einer Leitwarte, in der der Schleusenwächter den Betriebszustand aller Kompressoren auf einem Display immer im Blick hat. Zwölf Aggregate sind installiert – vier davon unterirdisch und acht auf der Straße direkt darüber. „Wir haben die Verdichtereinheiten mit DeltaScrew-Aggregaten als Herzstück in Containerrahmen integriert. Die lassen sich leicht transportieren, auf der Baustelle zu platzsparenden Einheiten kombinieren – und dieses dank Cartridge-Bauweise auch mehrstöckig übereinander“, erklärt Peter Link als Verantwortlicher für das deutsche Vermietungsgeschäft. Der Hauptsitz von Aerzen Rental ist Duiven in den Niederlanden. In Karlsruhe sind die Verdichter vom Typ CVO4400 kombiniert mit Wasserkühlern, die die Luftaustrittstemperatur am Kompressor von 120 Grad herunterbringen auf rund 20 Grad. „Würden wir die heiße Luft direkt in den Tunnel blasen, könnte dort niemand mehr arbeiten“, merkt Schweitzer an.

Ausreichend Reserven sind gefordert

Im Tagesmittel sind es während der nicht so tief liegenden Arbeiten 100 bis 140 Kubikmeter Luft pro Minute, die die Aggregate von Aerzen Rental in den Tunnel pumpen – was letztlich auch die schäumende Straße bei Regen erklärt. Schweizer: „Die Luft blubbert halt langsam und stetig nach oben heraus. Der Spritzbeton hält zwar die Wände, ist aber längst nicht so dicht wie die spätere Innenschale im Endausbau.“ Um den Druck auf weiter Strecke für die Bauarbeiter zu begrenzen, wird der Tunnel schichtweise in den Boden getrieben – von oben nach unten bis zur Sohle. Je tiefer die Baustelle liegt, desto höher steigt dann der Druck durch das Grundwasser an. Schweitzer geht zum Schluss der Rohbauarbeiten von einem Druckdelta bis 1,3 Bar aus – was die Druckverluste exponentiell ansteigen lassen wird und auch einen höheren Volumenstrom erfordert. Aus diesem Grund – sowie den Vorgaben der Druckluftverordnung nach ausreichender Redundanz – verfügt das von Aerzen Rental gelieferte Equipment über ausreichend Reserven. „Wir müssen mit zwei Dritteln der installierten Maschinenleistung den kompletten Bedarf decken können. Von den zwölf Aggregaten bilden vier also quasi unsere Ersatzbank“, erklärt der Maschineningenieur des auf Tunnelbauten spezialisierten Unternehmens aus Österreich.
„Die spezifische Leistung der Aggregate ist konkurrenzlos“, betont Peter Engelke, Projektleiter von Pressluft Frankfurt, und spricht von einer Zusammenarbeit zwischen AERZEN und Pressluft Frankfurt, die über mindestens 30 Jahre reicht. „Mir ist noch nie eine Maschine kaputt gegangen – das spricht für lange Lebensdauer und Zuverlässigkeit.“ Die Betriebssicherheit zählt vor allem in Tunnelprojekten, weil Ausfälle verheerende Folgen haben können. Während die Männer vor Ort ausreichend Zeit hätten, bei einem Ausfall der Verdichter durch die Schleuse sicher ins Freie zu gelangen, würde das eintretende Wasser zu einer Tunnelhavarie führen. „Das müssen wir unter allen Umständen verhindern“, fasst Schweitzer zusammen. „Die Geräte müssen einfach laufen.“ Würden alle in Betrieb sein, steht ein Volumenstrom von 700 Kubikmetern pro Minute zur Verfügung – abzüglich der genannten Reserve damit 420 Kubikmeter im Normalbetrieb.
Weil aber die geforderten Reserven immer gleichbedeutend sind mit ungewünschten Überdimensionierungen, stellt sich spätestens jetzt die Frage der Energieeffizienz. Immerhin haben die Verdichtereinheiten eine Anschlussleistung von jeweils 200 kW. „Der sparsame Umgang mit elektrischer Energie zählt – selbst bei zeitlich begrenzten Bauprojekten“, unterstreicht Link, und auch Engelke hat die Erfahrung gemacht, „dass Stromkosten immer ein Thema sind“. Bei zwölf Verdichtern mit je 200 kW spielt jede Stelle hinter dem Komma eine Rolle. Die einstufigen, ölfreien Schraubenverdichter der Delta Screw Generation 5 plus sind deshalb als Universalwerkzeuge auch energetisch optimiert und lassen sich mit Hilfe eines Frequenzumrichters bedarfsgerecht steuern
.In Karlsruhe wird die Drehzahl der Verdichter druckgesteuert so exakt angepasst, dass die Ist-Leistung exakt den Druckverlusten des 15.000 Kubikmeter im Volumen messenden Tunnels zwischen Marktplatz und Ettlinger Tor entspricht. Für BeMo Tunnelling und Pressluft Frankfurt rechnet es sich dabei auch noch, Verdichtereinheiten für solch spezielle Einsatzgebiete zu mieten, statt dauerhaft anzuschaffen – zumal der eigenständige Mietservice des Gebläse- und Verdichterherstellers aus Niedersachsen während der Betriebszeit die komplette Wartung übernimmt. Läuft alles nach Plan, dann gehen die Verdichtereinheiten in gut einem Jahr übrigens vor dem erneuten Vermieten zur Generalüberholung wieder zurück – dann nämlich soll der Tunnel in Karlsruhe so weit fertiggestellt sein, dass es frei von Grundwasser an den eigentlichen Stations- und Gleisausbau geht.

Compact news

AERZEN ist Weltmarktführer

AERZEN ist Weltmarktführer

Großes Lob von der Wirtschaftswoche: In einer Studie hat das renommierte deutsche Wirtschaftsmagazin herausgestellt, dass AERZEN im Bereich „Drehkolbengebläse und Schraubenverdichter“ Weltmarktführer 2020 ist. 

Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Christoph Müller von der Universität Sankt Gallen/Schweiz hat für das Magazin ein strenges Verfahren entwickelt, auf dessen Basis er jedes Jahr die Liste der Weltmarktführer erstellt.

Eine tabellarische Übersicht der 450 Unternehmen, mit Umsatz und Branchen, in denen sie dominieren, hat die Wirtschaftswoche in einem Sonderheft vom 14. Oktober 2019 veröffentlicht.

„Star of Product“ für AERZEN Delta Hybrid

Aerzen China hat für den Drehkolbenverdichter Delta Hybrid bei der 14. Internationalen Wasserkonferenz im chinesischen Qingdao die Auszeichnung „Star of Product“ verliehen bekommen. Die Veranstaltung fand vom 25. bis 28. Juni 2019 statt. Insgesamt waren 20 Unternehmen für den Preis nominiert. AERZEN siegte aufgrund der herausragenden Leistungsdaten, der Verlässlichkeit und des sparsamen Energieverbrauchs des Delta Hybrid. Lang Weiguo, Sales Director Aerzen China, nahm die Auszeichnung im Namen des Unternehmens entgegen. Sales Manager Tony Chien hielt einen Vortrag zu Energieeinsparungen und neuen Entwicklungen der Belüftungstechnologien für die Abwasserbehandlung.

Aerzen China nahm zum zweiten Mal an der Wasserkonferenz in Qingdao teil und hat seine Teilnahme für das nächste Jahr bereits bestätigt. Die über 2.500 Teilnehmer zeigten großes Interesse an den energiesparenden Lösungen und Produkten des Unternehmens. Gastgeber der Veranstaltung sind die China Association for Science and Technology und die Bezirksregierung von Qingdao.

Aerzen Turbo Korea erfolgreich für US-amerikanisches CTPAT-Programm validiert

Aerzen Turbo Korea erfolgreich für US-amerikanisches CTPAT-Programm validiert

Dank der erfolgreichen Validierung von Aerzen Turbo Korea als Zulieferer aus dem Ausland kann Aerzen USA seine Teilnahme am CTPAT-Programm fortsetzen. CTPAT (Customs Trade Partnership Against Terrorism) soll die internationalen Lieferketten stärken und die Grenzsicherheit der Vereinigten Staaten verbessern. Alle vier Jahre wird die Validierung eines Zulieferers im Ausland dazu nötig, in diesem Fall Aerzen Turbo Korea. Aerzen USA nimmt seit 2016 an diesem Programm teil, was erhebliche Vorteile bei der Einfuhr von Waren mit sich bringt. So werden bei CTPAT-Mitgliedern beispielsweise weniger Inspektionen durch den Zoll durchgeführt und die Wartezeiten bei der Einfuhr von Produkten an der Grenze verkürzt.

Craig Russel leitet Nahen Osten und Afrika

Seit Anfang September ist Craig Russel Regionalverantowortlicher für den Nahen Osten und Afrika. Außerdem hat er die Leitung von Aerzen Gulf übernommen. Der gebürtige Schotte wird die Geschicke der AERZEN Gruppe im Nahen Osten und Afrika von Dubai aus leiten und sieht großes Potenzial in der Region: „Die Verantwortung für den Nahen Osten und Afrika zu übernehmen, ist für mich ein Privileg“, so Craig Russel. „Die aufstrebenden Märkte bieten uns im Allgemeinen zahlreiche Chancen, und diese Region ist definitiv schon sehr erfolgreich. Ich befürworte viele der bereits angestoßenen Initiativen, beispielsweise die Expansion nach Ost- und Westafrika sowie den Aufbau einer lokalen Produktion.“ 

Craig Russel lebt seit Jahren mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Dubai, wo er zunächst für amerikanische und japanische Familienunternehmen in der Lebensmittelverarbeitung und der Verpackungsindustrie tätig und später für die Sanierung und den Verkauf von Ingenieurbetrieben zuständig war.

Neuer Leiter des Supply Process Gas

Walter Reiter übernimmt die globale Leitung des  Supply Process Gas bei AERZEN und tritt somit die Nachfolge von Pierre Noack an. Walter Reiter verfügt über 30 Jahre Erfahrung in Führungspositionen deutscher Anlagen- und Maschinenbauunternehmen.

Neuer Leiter des After Sales

Björn Heuer hat zum 1. September 2019 die Leitung des After Sales von Bernd Brakemeier übernommen. Durch seine mehr als 25-jährige Berufserfahrung unter anderem als Serviceingenieur und Produktmanager für Delta Blower und Delta Hybrid verfügt er sowohl über umfangreiche praktische Erfahrung als auch über fundierte Produkt- und Anwendungskenntnisse. Die letzten fünf Jahre war er verantwortlich für den Bereich After Sales Field Service.