Kleines Kalkwerk mit großer Technik KöhlerKalk investiert in einen neuen Brennofen: QualiCal und AERZEN liefern Technik mit maximaler Energieeffizienz Bei KöhlerKalk in Nordhessen wurde jetzt ein neuer Brennofen in Betrieb genommen. Die von QualiCal gebaute Anlage zählt auch dank der Drehkolbenverdichter von AERZEN zu den effizientesten Lösungen in der Branche. Bei KöhlerKalk in Hessen sorgt ein Maschinenpark aus Delta Hybrid und Delta Blower für die Prozessluft. Partnerschaft im Engineering, internationale Zusammenarbeit bei der Inbetriebnahme: Edoardo Cella von QualiCal aus Italien und Arkadiusz Mrozek von AERZEN aus PolenIn Nordhessen brennen sie Dolomit, ein kristallines Mineralgemisch aus Calcium- und Magnesiumcarbonat. Dieser Branntkalk ist vor allem für die Stahlindustrie besonders gut geeignet, weil sich der Magnesiumanteil im Dolomit als Oxid (MgO) bei der Stahlherstellung positiv auswirkt und beim Veredeln des Roheisens zum Stahl die Konverterwände schützt. Generell hat der zugesetzte Kalk die Aufgabe, den Schwefel in der Schmelze zu binden. Stahlkocher gehören deshalb zu den Stammkunden von KöhlerKalk aus dem hessischen Vockerode, östlich von Kassel. „Dolomitvorkommen gibt es nicht ganz so viele in Deutschland“, berichtet Christian Köhler, technischer Leiter des kleinsten Kalkwerks in Deutschland. Mit Blick auf die Zukunftssicherheit des Kalkstandorts im Werra-Meißner-Kreis hat das Familienunternehmen die Entscheidung getroffen, 2017 in einen neuen Ofen zu investieren. Den Auftrag dafür erhielten die Spezialisten von QualiCal aus Italien. Konzipiert als Gleichstrom-Gegenstrom-Regenerativ-Ofen (GGR-Ofen) zählt dieser Typ zu den energieeffizientesten Kalkbrennern nach BVT (Beste verfügbare Technik, Bestandteil des Anlagenzulassungsrechts nach EU-Richtlinie 2010/75/EU über Industrieemissionen). War in der Vergangenheit für KöhlerKalk vor allem der Verbrauch an Koks die bestimmende Größe bei den Betriebskosten, sind es heute Braunkohlestaub und elektrische Energie. „Strom war für uns bis dato nie ein Thema“, blickt Köhler zurück. „Der alte Ofen funktioniert quasi mechanisch.“ Wenn die neue Anlage eingefahren ist, wird der Brennstoff nicht mehr zusammen mit dem Dolomitgestein schichtweise in den Ofen eingebracht und unter Feuer gesetzt, sondern mit verteilten Brennerlanzen direkt in die Kalzinierungszonen eingeblasen. Dafür sind Gebläse für die Transport- und Kühlluft genauso notwendig, wie für das Erzeugen der Prozessluft in den GGR-Ofen.Hybride Gebläselösung senkt den EnergieverbrauchInvestition für eine erfolgreiche Zukunft: Christian Köhler setzt auf modernste Brenntechnik. Der Braunkohlestaub wird von Delta Blowern von AERZEN durch Brennerlanzen hindurch in den Brennofen geblasen.Das gezielte Einblasen der Braunkohle mit insgesamt 24 Brennerlanzen – je zur Hälfte verteilt auf die beiden Schächte– verbessert den thermischen Wirkungsgrad, weil die Kohle ihre Energie direkt an das Gestein abgibt. Begleitet wird die Kalzination von einer ausgefeilten Luftführung– der Gleichstrom-Gegenstrom-Regeneration. Diese Aufgabe übernehmen bei KöhlerKalk Drehkolbenverdichter der AERZEN Baureihe Delta Hybrid. Die Hybridgebläse vereinen zwei Luftförderverfahren in einem Gerät: Das Roots-Prinzip als Volldruckverdichtung für niedrigen Druck und das Schraubenverdichter-Prinzip mit innerer Verdichtung für höheren Druck. Der Delta Hybrid basiert dabei konzeptionell auf den bekannten und erfolgreichen AERZEN Baureihen Delta Blower und Delta Screw. AERZEN hat errechnet, dass der Drehkolbenverdichter im Vergleich zu herkömmlichen Gebläsen bei der absolut ölfreien Luftförderung bis zu 15 Prozent weniger Strom benötigt. Dieser sparsame Umgang mit elektrischer Energie wirkt sich bei KöhlerKalk spürbar auf die Effizienz der Gesamtproduktion aus – und dieses mit kurzen ROI-Zeiten. Welchen Stellenwert die Gebläsetechnik in modernen GGR-Öfen einnimmt, wird beim Blick in den Maschinenraum des neuen Ofens deutlich. Für die Verbrennungsluft sind drei Delta Hybrid D 75 L (max. 132 kW,4.000 m³/h, 1.000 mbar) im Einsatz. Weitere zwei Aggregate mit gleicher Leistung fördern kalte Außenluft, die von unten in den fertig kalzinierten Kalk geblasen wird, um diesen vor dem Austrag aus dem Ofen auf eine deutlich niedrigere Temperatur abzukühlen. Für das Kühlen der Brennerlanzen in den beiden Ofentürmen sowie die pneumatische Förderung des Braunkohlestaubes setzt KöhlerKalk weiterhin auf die AERZEN Baureihe Delta Blower. Weil die insgesamt drei Einheiten vom Typ GM 25 S (55 kW, max. 1.450 m³/h) deutlich weniger Leistung liefern als die fünf Delta Hybrid Gebläse, hat sich KöhlerKalk entschieden, hierbei kein Upgrade vorzunehmen. „Unser Ziel bestand darin, maximal Effizienzgewinne zu einem möglichst geringen Anstieg des Anlagenpreises zu erzielen“, blickt Köhler zurück. „Traditionell sind in Brennöfen durchweg Drehkolbengebläse im Einsatz. Die arbeiten zwar sehr zuverlässig, verbrauchen aber recht viel Energie“, erklärt Francesco Cella, CTO von QualiCal. Durch den Wechsel auf Drehkolbenverdichter ist es dem Anlagenbauer gelungen, im Zusammenspiel mit einer exakten Drehzahlsteuerung der Gebläse die notwendigen Luftmengen so energieeffizient wie nur möglich zur Verfügung zustellen. Aufgrund der speziellen Rotorenprofile ist der Delta Hybrid in der Lage, nur durch innere Verdichtung Energie einzusparen. Zum ersten Mal ist es im Niederdruckmarkt gelungen, solch eine bedeutende Einsparung ohne Qualitätseinbußen und Minderung der Zuverlässigkeit der Drehkolbengebläse zu erzielen. Hybridgebläsen gehört die ZukunftWir pflegen zu AERZEN eine langjährige Partnerschaft und verfolgen dabei eine Vision, die gekennzeichnet ist von Qualität, Zuverlässigkeit und Innovation.“ Dieser Anspruch mündete bei diesem Projekt in einer sehr engen Zusammenarbeit von QualiCal und AERZEN bereits im frühen Entwicklungsstadium. Hierbei wurden Prozessdaten analysiert, simuliert und die Ergebnisse letztlich auf die Gebläsetechnik reflektiert. „Der Erfolg ist das Ergebnis eines sehr vertrauensvollen und umfassenden Informationsaustausches. Wir können sehr gut Kalkbrennen, AERZEN sehr gut Prozessluft erzeugen – das passt zusammen“, freut sich Carlo Cella, CEO von QualiCal. Die neue Anlage bei KöhlerKalk zeigt anschaulich, wie sich ökonomische Vorteile, Nachhaltigkeit und steigende Produktqualität in Einklang bringen lassen. Auch wenn die Hybridtechnologie beim Blick auf die Hardwarekosten zunächst aufwendiger ist als die herkömmliche Gebläsetechnik, so sprechen die spürbar sinkenden Betriebskosten dafür, in Delta Hybrid Drehkolbenverdichter zu investieren. Aus Betreibersicht ist Christian Köhler davon überzeugt, dass den Hybridgebläsen im Ofenbau für die Kalkverarbeitung generell die Zukunft gehört. „Unser Ofen ist der erste in Deutschland, mit dem im GGR-Verfahren Dolomit gebrannt wird. Wir gehören quasi zu den Pionieren und sind gespannt, wie hoch der Effizienzgewinn nach dem Einlaufbetrieb letztlich ausfallen wird.“
Potenziale aufdecken und Transparenz schaffen Der Lastbetrieb in Kläranlagen ist durch starke Schwankungen gekennzeichnet. Je nach Region,Tageszeit, Wochentag, Jahreszeit oder Niederschlagsmenge wechseln Abwassermenge und Verschmutzungsgrade – teilweise sprunghaft. Mit der neuen Dienstleistung AERaudit misst AERZEN den Luftmengenbedarf der Kläranlage und zeigt das individuelle Einsparpotenzial auf. Ausgerüstet mit einem mobilen Messkoffer inklusive Sensortechnik, Energiezähler und Data-Logger durchleuchtet das AERZEN Serviceteam die Gebläsestation. Vor Ort, auf der Kläranlage, werden alle notwendigen Betriebsdaten (Volumenstrom, Systemdruck, Temperatur, kW-Leistung) live über einen definierten Zeitraum gemessen und mitgeschrieben. Die erfassten Daten werden detailliert im AERZEN Stammhaus ausgewertet. Keine Schwach- oder Spitzenlast bleibt undokumentiert. Auf dieser Basis entwickelt das AERZEN Team eine oder mehrere individuell auf die Kundenanlage abgestimmte Lösungen. Das Ziel ist dabei klar vor Augen: die höchstmögliche Energieeffizienz. Der Kunde erhält eine transparente und umfassende Darstellung über die Lastgänge und die Energieverbräuche der Gebläsestation. Zudem dokumentiert AERZEN eine individuelle Lösung aus den verschiedenen Maschinentechnologien des Performance³-Portfolios (Blower, Hybrid, Turbo). AERZEN zeigt auf, welches Einsparpotenzial an Energie und CO2 in der Anlage steckt und welche Amortisationszeiten erreicht werden können.
Sicherheitsstandards Pneumatik: Neue Broschüre Ein Alleinstellungsmerkmal von AERZEN Produkten ist die Absorptionsmaterialfreiheit der Schalldämpfer. Daher wurde auch dieses Thema in das Prospekt-Portfolio aufgenommen. Die neue Broschüre Sicherheitsstandards (A3-121-00) informiert neben der Ölfreiheit der AERZEN Aggregate auch über die gesteigerte Energieeffizienz und Laufzeitverlängerung des Prozessluftsystems dank eines absorptionsmittelfreien AERZEN Reflexionsschalldämpfers. Überzeugen Sie sich selbst.
Aerzen Argentinien gegründet Am 1. Mai 2017 startete Aerzen Argentina S.R.L. unter der Leitung von Alejandro Knoop im Außenbezirk Vincente Lopez der Hauptstadt Buenos Aires. Das Büro ist zudem mit Cristina Pilz als administrative Kraft besetzt. Zwei Gründe sprachen für die Eröffnung der 49. AERZEN Tochtergesellschaft: zum einen hat eine US-amerikanische Firma die seit 37 Jahren in Argentinien tätige AERZEN Vertretung übernommen, wodurch die AERZEN Produkte nicht mehr im Fokus stehen; zum anderen geht mit der neuen argentinischen Regierung ein vorsichtiger Wirtschaftsaufschwung einher. Ein wichtiger Partner dabei ist Deutschland, wie beim Besuch von Angela Merkel am 8. Juni in Buenos Aires deutlich wurde. Zum Galadinner mit dem argentinischen Präsidenten Mauricio Macri und der Bundeskanzlerin war auch Alejandro Knoop eingeladen – eine große Ehre für ihn und Aerzen Argentinien. In der Anfangsphase wird sich Aerzen Argentinien darauf konzentrieren, die bestehenden Kunden zu betreuen. Die große Verbreitung an AERZEN Maschinen in vielen Hauptapplikationen bildet eine gute Grundlage für den erfolgreichen Aufbau der Tochtergesellschaft. 2018 sollen die Vertriebs- und Service-Aktivitäten erweitert werden.
Aerzen USA eröffnet Verkaufsbüro Houston Aerzen USA mit Sitz in Coatesville, Pennsylvania, ist auf Expansionskurs: Das belegt auch die Eröffnung des ersten regionalen Verkaufsbüros der AERZEN Tochtergesellschaft in Houston, Texas. Von dort aus sollen zahlreiche Kunden im Gebiet des Golfs von Mexiko noch intensiver betreut und Neukunden gewonnen werden. An der Golf-Küste der USA sind viele wichtige Raffinerien und petrochemische Werke ansässig, bei denen zum Beispiel AERZEN Gebläse für die pneumatische Förderung und Prozessgasverdichter zum Einsatz kommen. „Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist der Schlüssel zu unserem gemeinsamen Erfolg“, betont Tony Morris, Geschäftsführer Aerzen USA. Eingeweiht wurde der Standort Houston am 20. April 2017 mit einem Tag der offenen Tür, an dem etliche Kunden und Geschäftspartner teilnahmen. In dem modernen Büro, das unter anderem mit einem Konferenz- und einem Schulungsraum ausgestattet ist, sind vorwiegend Mitarbeiter aus Verkauf, Anwendungstechnik und Support tätig.