man in blue with helmet

Ausgabe 01/16

Artikel und Compact News

Mit der Kundenzeitung „AERZEN com.press“ möchten wir Ihnen umfassende Informationen über unser Unternehmen, unsere Produkte und Anwendungslösungen geben.

Artikel

Für hundertprozentige Verfügbarkeit

Kein Stillstand bei Drehöfen dank AERZEN

Im Zementwerk von Dyckerhoff in Lengerich sichern zahlreiche AERZEN Aggregate – Gebläse und Verdichter – den Nachschub an Material und Brennstoff.

Im Zementwerk Dyckerhoff kommen bei vielen verschiedenen Prozessschritten AERZEN Gebläse und Verdichter zum Einsatz.
Heinz Hülsmeier, ehemals Instandhaltung/Besucherführung Dyckerhoff
Bei unserer Tageskapazität von bis zu 3.700 Tonnen käme bei einem Ausfall schnell einiges zusammen. Mit AERZEN sind wir auf der sicheren Seite.
Weite Transportwege sind bei Dyckerhoff dank
AERZEN kein Problem.

Dyckerhoff im Münsterland ist in Deutschland der einzige Standort für sogenannten Tiefbohrzement. Der Werkstoff wird auf der ganzen Welt in die Bohrlöcher von Erdgas- und Rohölfeldern eingebracht, um die Außenwände bis in Tiefen von 6.000 bis 8.000 Metern abzudichten und zu stabilisieren. Die herrschenden Temperaturen und Drücke setzen dem Tiefbohrzement ordentlich zu – weshalb das Ausgangsgestein samt weiterer Zuschlagsstoffe ganz besondere Zusammensetzungen aufweisen muss. Und die gibt es in Deutschland nur in Lengerich.

Spezialisten für tiefe Löcher

Ob einfacher Portlandzement, spezielle Sorten für den Tiefbau, Hochofenzement oder Mixturen mit nanokristallinen Strukturen: Die Basis bildet bei Dyckerhoff immer der Kalkstein vor der eigenen Haustür, eine Rezeptur an Zuschlagsstoffen sowie das Brennen im Drehofen, nachdem alles gut gemischt und fein gemahlen wurde. Für diesen „Klinker“ wurde die Mischung einem Sinterprozess unterzogen. Circa 1.500 Grad Celsius herrschen in der Sinterzone des 58 Meter langen Drehofens 8, einer der beiden Drehöfen in Lengerich, den Dyckerhoff 2001 in Betrieb nahm und der aufgrund seiner hohen Energieeffizienz nach wie vor zu den modernsten in Europa zählt.

Heiße Prozessluft zählt im Zementwerk ebenfalls zu den wichtigsten Energieträgern, weil die Hitze letztlich den Herstellprozess bestimmt. Als Brennstoff nutzt Dyckerhoff zum Anheizen zunächst Heizöl und stellt dann um auf Braunkohlestaub, der über eine Brennerlanze in den sich drehenden Ofen eingeblasen wird und sofort verbrennt. Mit den Öfen ist Dyckerhoff zudem in der Lage, sogenannte Sekundärbrennstoffe zu verheizen. Hierbei handelt es sich um Fluff, eine feinfaserige Masse, die beim Recycling von Gelben Säcken anfällt.

Gebläsetechnik für die Brennstoffversorgung

Für die Versorgung des Brenners nutzt Dyckerhoff ebenfalls das Prinzip der pneumatischen Fördertechnik und setzt dafür AERZEN Drehkolbengebläse (GM 25, 304 bis 1452 m³/h, 55 kW max.) der Delta Blower Baureihe ein. Für den Braunkohlenstaub- und Flufftransport liefert das Aggregat einen Volumenstrom von 16 Kubikmetern in der Minute bei einer Motoranschlussleistung von 36 kW. Mit der neuen Generation 5 der Delta Blower hat AERZEN aktuell eine Serie im Feld, die vor allem durch ihre Effektivität besticht.

Beide Einheiten sorgen bei Dyckerhoff dafür, dass der Brennstoff aus den Silos immer mit optimalem Druck und in ausreichender Menge an der Brennerdüse ankommt. Mit dem verstärkten Einsatz von Sekundärbrennstoffen reagiert das Unternehmen auf die gestiegenen Energiekosten, die den größten Kostentreiber bei der Zementproduktion darstellen. Er bringt aber auch ökologisch jede Menge Vorteile mit sich, weil Primärenergieträger eingespart werden. Eine Tonne Fluff liefert in etwa den gleichen Brennwert wie eine Tonne Braunkohle.

Der während des Produktionsprozesses entstehende Staub wird mit der elektrischen Gasreinigung (EGR) abgeschieden und in Silos gesammelt. Der EGR-Staub kommt anschließend zurück in den Prozess – und zwar ebenfalls mit einer Förderanlage, in der Delta Screw-Aggregate (VML 18, 380 bis 1.190 m³/h, 75 kW max.) von AERZEN für den notwendigen Volumenstrom von 18 Kubikmetern pro Minute in den Rohrleitungen sorgen. Elektrofilter sind heute eine etablierte Technik, um den Staub aus der Abluft zu entfernen und Reinstaubgehalte von deutlich unter 10mg/m³ sicher zu gewährleisten. Damit das feine Material im Silo nicht verklumpen kann, setzt Dyckerhoff kleinere AERZEN Drehkolbengeläse (GM 4 S, 46 bis 342 m³/h, 15 kW max.) ein, die über einen pneumatischen Boden Luft in den Silo blasen und das Material mit einer Luftmenge von knapp sechs Kubikmetern in der Minute regelmäßig durchmischen.

Platziert ist die Anlage im Bereich der Rohaufbereitung des Rohmehls. Hier übernimmt eine Vertikalmühle die Zerkleinerung des Kalksteins zu einem feinen, vorgetrockneten Mehl, das aus einer Vorratssiloanlage durch Transportrohrleitungen in den mehr als 100 Meter hohen Wärmetauscher geblasen wird. Hier wird das Rohmehl auf Temperatur gebracht und durchfließt dabei auf dem Weg immer heißere Zonen bis schließlich der Ofeneinlauf des Drehofens erreicht ist. Es sind Delta Screw-Aggregate vom Typ VML 18 mit einer Motorleistung von 45 kW, einem Druck von 2,25 bar und einem Volumenstrom von jeweils 1.080 Kubikmetern in der Stunde, die das Transportnetz vom Vorratssilo bis in den Ofen hinein am Laufen halten. Die einstufigen, ölfreien Schraubenverdichter bietet AERZEN als skalierte Baureihe mit Volumenströmen zwischen 950 und 15.000 Kubikmetern in der Stunde an. Die Einheiten sind ausgelegt auf maximale Energieeffizienz und ermöglichen es aus einem Baukasten heraus, alle Verdichter und Zubehörkomponenten nahezu beliebig miteinander zu kombinieren und optimal an die jeweilige Applikation anzupassen.

Enge Zusammenarbeit auch im Service

Drehöfen sind allein schon wegen des hohen Energieeinsatzes beim Anfeuern auf kontinuierlichen Betrieb ausgelegt. Zudem sind diese Anlagen überaus empfindlich bei Temperaturänderungen, weil die Auskleidung im Inneren durch wechselnde Heiß- und Kaltphasen unweigerlich Schaden nehmen würde. Dann wären Reparaturen angesagt, die mit einer Woche Stillstand verbunden sein können – eine lange Zeit, die für Dyckerhoff automatisch Produktionsausfall bedeuten. Die Unternehmensgruppe setzt deshalb ausschließlich Technik ein, die ausfallsicher eine hohe Verfügbarkeit erreicht – flankiert von Servicedienstleistungen. Die Zusammenarbeit mit AERZEN ist deshalb auf Serviceebene sehr eng und läuft bei der vorbeugenden Instandhaltung Hand in Hand: Während sich ein Servicetechniker von AERZEN auf den Weg macht, beginnt die Instandhaltung in Lengerich bereits damit, Arbeiten vorzubereiten.

Compact news

AERZEN Vakuumgebläse

Aufgrund einer Neubewertung gelten AERZEN Vakuumgebläse vom Typ HV und CM seit Anfang 2016 als vollständige Maschinen und erhalten damit die CE-Kennzeichnung. Für Kunden ergeben sich dadurch erhebliche Vereinfachungen. AERZEN hat hierzu im Rahmen einer rechtlichen Stellungnahme die Abgrenzung zwischen einer vollständigen und einer unvollständigen Maschine im Sinne der Maschinenrichtlinie mit Erfolg neu bewerten lassen.

Aerzen Turbo in neuem Glanz

Die erfolgreiche Aerzen Turbo-Baureihe TB hat ein Update erfahren: Entwickelt wurde das innovative System speziell für biologisch arbeitende Kläranlagen mit kleinen und mittleren Volumenstromanforderungen. Jetzt wurde die Baureihe TB mit derzeit elf Baugrößen zahlreichen konstruktiven Anpassungen unterzogen, wodurch sich der Energiebedarf um bis zu sechs Prozent senkt: Durch das geringe Aufstellmaß der TB-Serie ergibt sich eine extrem hohe Leistungsdichte. Zudem wurde die Luftführung optimiert. Durch die Trennung von Elektround Maschinentechnik werden Wärmeverluste nicht an die Prozessluft weitergegeben und der Wirkungsgrad und die Zuverlässigkeit der Elektrotechnik gesteigert.

Neues vom Standort Aerzen

Nach rund einem Jahr Bauzeit ist eine neue Produktionshalle in der Mitte des AERZEN Betriebsgeländes in Aerzen bezugsfertig. Die während der Bauarbeiten eingehausten oder zwischengelagerten Bearbeitungsmaschinen haben den Produktionsbetrieb wieder aufgenommen.

In einem anderen Hallenabschnitt wurde eine Portalfräsmaschine durch eine neue Uniport 7000 ersetzt. Das hochmoderne Bearbeitungszentrum verfügt über ein mobiles Portal mit fest angeordnetem Maschinentisch, was eine flexible und genaue Mehrseitenbearbeitung von großen Bauteilen wie Kolben und Gehäuseteilen erlaubt. Dank Umstellung auf eine Siemens Sinumerik 840D-Steuerung lässt sie sich mit 3D-Daten programmieren.

Servicestandort Süd neu besetzt

Aufgrund einer kontinuierlich steigenden Anzahl an zu betreuenden Maschinen und Kunden in der Region hat sich AERZEN entschieden, den Servicestützpunkt Blaubeuren/Süd neu zu besetzen: Seit Mitte 2015 sind die Servicetechniker Izudin Licina für das 7er-Postleitzahlen-Gebiet und Markus Mühlbauer für das 8er- und Teile des 9er-Postleitzahlen-Gebiets für AERZEN im Einsatz.

Neue Vertretung in Vietnam

Mit Eröffnung einer neuen Vertretung in Ho Chi Minh City in Vietnam Mitte vergangenen Jahres hat AERZEN seine Präsenz in Asien verstärkt. Für die Geschäftsentwicklung vor Ort ist seit dem 6. Juli 2015 Nha Ca Nguyen verantwortlich. In seiner neuen Funktion wird er eng mit Vertriebsingenieur Edmund Tan von Aerzen Asia Singapore zusammenarbeiten.

Neuer Sales-Manager für den Iran

Jalil Pazoki ist neuer AERZEN Sales-Manager für das Vertriebsgebiet Iran. Seit dem 1. Oktober 2015 vertritt er AERZEN von seinem Büro in Teheran aus. Der studierte Elektrotechniker besitzt die deutsche und die iranische Staatsbürgerschaft und war während früherer Tätigkeiten für Anlagenbauer und andere Maschinenbaufirmen sowie als Projekt- und Vertriebsingenieur im Iran tätig, wodurch er bereits zu vielen AERZEN Kunden Kontakt aufgebaut hat.

AEO-F Zertifikat verlängert

Nach einem erfolgreichen Monitoring am 14. Dezember 2015 hat das Hauptzollamt Hannover das AEO-F Zertifikat für AERZEN erneuert. Authorized Economic Operators erfahren Vereinfachungen in puncto Zoll und Warenausfuhr, Kunden profitieren durch eine schnelle und sichere Lieferkette.