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Ausgabe 01/14

Artikel und Compact news

Mit der Kundenzeitung „AERZEN com.press“ möchten wir Ihnen umfassende Informationen über unser Unternehmen, unsere Produkte und Anwendungslösungen geben.

Artikel

150 Jahre AERZEN, Teil I 1864–1930

VORREITER AUS TRADITION

AERZEN blickt in diesem Jahr auf eine 150-jährige Firmengeschichte zurück, die stets geprägt war von einem hohen Qualitätsanspruch und revolutionären Produktideen. Wir stellen im Jubiläumsjahr 2014 die Produkthighlights des Familienunternehmens vor.

Björn Irtel, Geschäftsführer AERZEN
Die Entwicklung und Fortentwicklung
von Gebläsen fand im Wesentlichen
bei der Aerzener Maschinenfabrik statt.
Dieses Produkt lebt seit 1868 und findet
bis heute immer neue Absatzgebiete.
Anfang der 1930er-Jahre konzentrierte sich AERZEN auf die Produktion von Drehkolbengebläsen

Eggen und Heuwender, Trinkbrunnen und Grabkreuze. Als AERZEN 1864 im gleichnamigen Ort gegründet wurde, war das Produktsortiment noch recht unspektakulär. Heute, 150 Jahre später, gehört das Unternehmen weltweit zu den führenden Herstellern von Maschinen zur Förderung und Verdichtung von Gasen. Denn trotz großer Herausforderungen wie der Hyperinflation in den 1920er-Jahren, der Weltwirtschaftskrise oder der drohen- der Demontage in der Nachkriegszeit war AERZEN anderen immer einen Schritt voraus und entwickelte mit Blick auf die Bedürfnisse seiner Kunden immer wieder innovative Produkte.

Drehkolbenmaschinen erobern die Welt

Vier Jahre nach Firmengründung entstanden in der eigenen Eisengießerei die ersten auf dem Festland hergestellten Drehkolbengebläse nach dem von Francis Marion Roots entwickelten Verfahren, das ihren Wirkungsgrad deutlich erhöhte.

AERZEN baute die Gebläse zunächst mit Holzdrehkolben und einem Gipsausguss für die nötige Außendichtung. Bald lieferte das Unternehmen Gebläse sowohl als Einzelstücke, aber auch als Zubehör von selbst gefertigten Anlagen. Ab den 1880er-Jahren stellte AERZEN patentierte Drehkolben aus Eisen her, was das Anwendungsgebiet der Gebläse deutlich erweiterte.

Die Drehkolbenmaschinen waren in nahezu allen industriellen Branchen einsetzbar und so galt AERZEN zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Technikkreisen als einer der weltweit leistungsfähigsten Gebläsehersteller.

Die Bereitschaft und Fähigkeit von AERZEN, jederzeit auf besondere Kunden- wünsche einzugehen, zeigt der Einstieg in die Produktion von Turbogebläsen für Eisengießereien, Bergwerke und chemische Industriebetriebe 1911. In enger Abstimmung mit Kunden wurden damals die Her- stellungsverfahren erprobt und kontinuierlich verbessert.

Turbogebläse nach Kundenwunsch

Bald waren Aerzener Turbogebläse mit aus- gebohrtem Gehäuse und horizontal geteilten Seitenplatten in senkrechter und waagerechter Bauart erhältlich. Sie zeichneten sich dadurch aus, dass Gehäuse und Lager geteilt waren und die gefrästen Zahnräder in einem geschlossenen Radkasten im Ölbad liefen, wodurch Überdrücke bis 6.000 Millimeter Wassersäule erreicht wurden.

Dem größten Turbogebläse aus dem Baujahr 1911 mit der Typenbezeichnung N1 bescheinigten die Kontrolleure der Technischen Hochschule zu Berlin „eine ganz erhebliche Erhöhung der Betriebssicherheit und der Bequemlichkeit in der Bedienung.“ die Verringerung des Konstruktionsgewichts, die Verbesserungen im Regulierbereich, um schnell auf schwankende Luft- ströme reagieren zu können, sowie die Möglichkeit, die Gehäusemodelle den verschiedensten Leistungen flexibel anzupassen, spielten dabei eine entscheidende Rolle.

Drehkolbengaszähler – ein Schritt zum Spezialisten

Mit dem Börsencrash in New York 1929 und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise mussten die eigene Gießerei geschlossen und damit zahlreiche Produkte aus dem Angebot genommen werden. Zugleich begann in AERZEN allerdings die Produktion von Drehkolbengaszählern, bei denen das Unternehmen auf das bewährte Roots- Prinzip zurückgriff – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Spezialfabrik für Drehkolbenmaschinen. Zu den Vorteilen des neuen Produkts zählte die einfache Wartung. Außerdem arbeiteten die Drehkolbengaszähler trocken und besaßen keine Wasserfüllung, daher waren sie von der Außentemperatur unabhängig und funktionierten auch im Freien.

Die Drehkolbengaszähler von AERZEN waren in der Lage, größere Gasmengen unabhängig von Druck, spezifischem Ge- wicht, Temperatur und sonstigem Zustand des Gases zu messen und ersetzten damit die teuren und großen Trommelgasmesser. Zu den Abnehmern zählten bald schon die Ruhrgas AG und die Friedrich Krupp AG. Ab 1932 verkaufte die Maschinenfabrik auch Gasmesser für mittlere Drücke bis 1 at Überdruck sowie für hohe Drücke bis 6 at Überdruck.W den nächsten Jahren folgten, lesen Sie in der nächsten Ausgabe.

Compact news

Neue Servicestation bei Aerzen Polska

Die Aerzener Tochtergesellschaft Aerzen Polska hat Ende vergangenen Jahres offiziell ihre neue Servicestation eingeweiht. Nach umfangreichen Umbauarbeiten können in dem großzügigen, neu erworbenen Gebäude in Katowice nun alle Aerzener Gebläse, die in Polen stationiert sind, gewartet und repariert werden. Drei neue Krananlagen mit einer Tragkraft von bis zu 10.000 Kilogramm stehen für ein breiteres Servicespektrum zur Verfügung. Und auch die Servicemannschaft unter der Leitung von Przemysław Tomczak ist inzwischen auf 29 Mitarbeiter angewachsen.Zur Einweihungsfeier konnte Aerzen Polska neben der Aerzener Geschäftsführung und einigen aus dem Stammhaus angreisten Mitarbeitern rund 160 Kunden und Gäste begrüßen. Jetzt schmiedet Aerzen Polska bereits die nächsten Wachstumspläne: Das Mietmaschinengeschäft soll vorangetrieben werden. In Kürze wird daher eine Vertretung von AIR Einzug halten.

Neue Baugröße Delta Hybrid D 152

Die neuen und erfolgreichen Drehkolbenverdichter Delta Hybrid von AERZEN wurden jetzt um eine weitere Baugröße erweitert. Der Kunde kann somit aus einer umfangreichen Baureihe das für seinen Anwendungsfall optimale Aggregat auswählen.

Delta Hybrid ist eine Synergie aus Gebläse- und Verdichtertechnik und bietet durch die konstruktive Verschmelzung der Vorteile beider Systeme völlig neue Möglichkeiten in der Unter- und Überdruck-Erzeugung von Luft und neutralen Gasen.Mit insgesamt 16 Baugrößen decken die Delta Hybrid nun Ansaugvolumenströme von 110 m3/h bis 9.000 m3/h und Überdrücke bis 1.500 mbar ab. Die neuen Baugrößen D 152S und D 152 H wer- den dabei im oberen Volumenstrombereich von 2.400 bis 9.000 m3/h bei Antriebsleistungen bis zu 400 kW eingesetzt.

Automatische Nachschmiereinrichtungen

AERZEN bietet seit vielen Jahren Serviceverträge in verschiedenen Kategorien an. Diese werden bis zu zweimal im Jahr durch AERZEN Servicetechniker durchgeführt. Bei Aggregaten mit hohen jährlichen Betriebszeiten ist die Anzahl der Serviceeinsätze jedoch unter Umständen für das Nachschmierintervall der Elektromotoren nicht ausreichend.Um den Betreibern eine Lösung bieten zu können, hat AERZEN automatische Nachschmiereinrichtungen ins Service-Programm aufgenommen. Die Systeme werden mittels Elektromotor ange- trieben, die notwendige Energie bekommen die Spender aus einer integrierten, auswechselbaren Batterie, die den Betrieb von mindestens zwölf Monaten garantiert. Für die Spender stehen Vorratskartuschen in drei unterschiedlichen Größen und Fettsorten zur Verfügung. Der Einsatzbereich erstreckt sich auf einen Temperaturbereich von – 10° bis + 60° Celsius. Durch entsprechende Programmierung lässt sich die Spendermenge sehr genau dosieren und auf den Bedarf des Elektromotors abstimmen. So ist eine effiziente und sichere Schmierung ohne Standzeiten und damit eine permanente Anlagenverfügbarkeit gewähr- leistet. Die neuen Maschinenschmiereinrichtungen aus AERZEN können auch für vorhandene Standardmotore nachgerüstet werden.

AERZEN goes App

Seit kurzem bietet AERZEN auch selbst entwickelte Anwendungen in den bekannten App- Stores an. Hierzu zählt unter anderem ein Einheitenumrechner speziell für den Einsatz von Kompressoren, der wichtige Parameter wie Drücke, Temperaturen, Volumenströme und Leistungen in einer einfachen und schnellen Übersicht in diverse Einheiten umrechnet. Des Weiteren gibt es Apps zu den neuesten Produkten wie Delta Hybrid, Delta Screw oder Aerzen Turbo. Alle Apps sind sowohl für Android als auch für Apple-iOS- System konzipiert. Und das Beste: die AERZEN Apps sind sogar kostenfrei.

Personalveränderung bei Aerzen Turbo

Chungsup Um hat als Nachfolger von Rob Lammers am 2. Dezember seine Arbeit als Geschäftsführer von Aerzen Turbo aufgenommen. Der 44-Jährige war bisher als Consultant für andere internationale Unternehmen tätig.

Anfang 2014 kehrte Rob Lammers als Director Turbo Business für die Aerzen Inter- national Sales GmbH nach Europa zurück. Nach drei Jahren in Korea bei Aerzen Turbo, das er mit aufgebaut hat, ist er jetzt für die Verkaufsentwicklung, die Organisation des Turbogeschäftes und die Verbesserung des Turboproduktionsnetzwerkes verantwortlich.

Neuer Regionalmanager für Amerika

Friedrich Harten ist seit Anfang 2014 Regionalmanager innerhalb der Aerzen International Sales und verantwortet damit die Steuerung und operative Führung des Vertriebs- und Service- Netzwerkes der AERZEN Gruppe in Amerika.Der Diplom-Ingenieur Maschinenbau verfügt über langjährige Erfahrung in der Investitionsgüterindustrie – in verschiedenen Positionen mit internationaler Ausrichtung, sowohl in Großkonzernen wie auch in KMUs. Zuletzt war er in einem deutsch-amerikanischen Pumpenunternehmen mit Schwerpunkt in der Öl- und Gasindustrie tätig.