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Ausgabe 02/13

Artikel und Compact news

Mit der Kundenzeitung „AERZEN com.press“ möchten wir Ihnen umfassende Informationen über unser Unternehmen, unsere Produkte und Anwendungslösungen geben.

Artikel

Stahlentgasung mit Aerzener Vakuumgebläsen

EINSATZ IN DER STAHLINDUSTRIE

Aerzener Vakuumgebläse Baureihe HV in einem Stahlwerk

Bei der Herstellung von hochwertigen Stählen werden Aerzener Vakuumgebläse zur Nachbehandlung der Schmelze, der sogenannten Stahlentgasung, eingesetzt.

Die Vakuumgebläse kommen nach dem sogenannten „Frischen“ des Stahls, bei dem Sauerstoff in das Roheisen eingeblasen wird, zum Einsatz. In dieser metallurgischen Nachbehandlung der Schmelze, der sogenannten Sekundärmetallurgie, werden Gase wie zum Beispiel Argon, Kohlenmonoxid, Sauerstoff oder Kohlendioxid, welche die Eigenschaften des Stahls negativ beeinflussen, entfernt. Die Aerzener Vakuumgebläse sorgen dabei für eine sichere Absaugung dieser schädlichen Gase unter Vakuumbedingungen. 

In der Industrie werden verschiedene Verfahren in der Sekundärmetallurgie zur Stahlherstellung mit trocken verdichtenden Aerzener Vakuumgebläsen genutzt:

RH- (=Ruhrstahl-Heraeus) und RH-OBVerfahren (=Ruhrstahl-Heraeus-Oxygen-Blowing) 

Beim sogenannten Vakuumumlaufverfahren wird eine Teilmenge des flüssigen Stahls in ein Vakuumgefäß gesaugt. Dies geschieht über zwei Rohre an der Unterseite des Gefäßes, die von oben in die Schmelze eintauchen. Das Gefäß wird evakuiert und über beide Kanäle steigt die Schmelze auf. Es wird kontinuierlich Argon eingeblasen, wodurch die Schmelze entkohlt (Entzug von Kohlenstoff) und entgast wird, anschließend fließt sie zurück in die Schmelzpfanne. Ziel dieser Behandlung ist die Erzeugung von Stahl mit größerer Reinheit. Durch den Entzug von Wasserstoff wird die Wasserstoffsprödigkeit herabgesetzt.

Die erste RH-Behandlung von Stahl wurde im Stahlwerk der Henrichshütte im Juni 1958 durchgeführt. Später wurde das RH-Verfahren zum RH-OB-Verfahren (RH-Oxygen Blowing) verfeinert, bei dem die entgaste Schmelze durch zusätzlich eingeblasenen Sauerstoff entkohlt wird, was noch hochwertigere Stähle erzeugt. VD- (= Vacuum Degassing) und VODVerfahren (= Vacuum Oxygen Decarburisation) 

Die Aerzener Maschinenfabrik ist in diesen Anwendungen seit mehr als 60 Jahren mit den großen Rootsgebläsen gut aufgestellt. Weltweit steht das Thema Energieeinsparung und eine Verbesserung der Umweltbilanz im Vordergrund. Die Anwendung zur Erzeugung des Vakuums mit trockenverdichtenden Vakuumgebläsen gliedert sich dabei in drei Märkte: 1. Neuinstallationen für hochwertigere Stahlqualitäten; 2. Modernisierung bestehender Großanlagen als Substitution von Dampfstrahlanlagen; 3. Neuinstallation für kleinere Stahlwerke, die aus Stahlschrott neue Halbzeuge herstellen (Mini Mills, Micro Mills).

Die Zuverlässigkeit der Aerzener Großgebläse mit einem Saugvermögen von 10.000 bis 97.000 Kubikmetern pro Stunde und der technische Support werden dabei weltweit geschätzt. Bei kleineren Volumenströmen und schnellen Prozessen kommen auch Aerzener Spaltrohrgebläse wie das GM 9500 HM-Y mit bis zu 15.600 Kubikmetern pro Stunde zum Einsatz.

Compact news

Aerzen USA zum „Coolest Building“ gewählt

Das Firmengebäude von Aerzen USA in Coatesville wurde im März vom Key Stone Edge Magazin zu einem der fünf „coolsten“ Gebäude von Pennsylvania gewählt.Das 2008 bezogene „grüne“ Gebäude der US-amerikanischen Tochtergesellschaft wurde bereits 2009 von der US Green Building Council mit LEED Gold (Leadership in Energy and Environmental Design) für seine Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Jetzt kam die Auszeichnung des wöchentlich erscheinenden Online-Magazins von Pennsylvania hinzu. Ausschlaggebend waren für die Jury die für den Bau verwendeten Materialien, nämlich Strohballen und sogar Lehm, die nicht teuer und doch hoch isolierend sind. Das amerikanische Headquarter ist das erste kommerziell genutzte Gebäude in Pennsylvania mit Strohwänden.

Aerzener Vertriebsbüro in Norwegen

Die Aerzener Maschinenfabrik verfügt seit Januar über einen eigenen Vertriebsstandort in Norwegen. Das von Ove Fauskanger geführte Büro liegt in Drammen, südwestlich von Oslo und damit in der Nähe von mehreren großen Chemie-Unternehmen wie Ineos, Hydro und Borealis. Neben der chemischen Industrie spielt der Offshore-Bereich – genauer gesagt das „fish farming“ – eine große Rolle in Norwegen: Lachs steht bei den Exportprodukten an zweiter Stelle. Aerzener Gebläse werden beispielsweise zur pneumatischen Förderung von Futterpellets eingesetzt.

Aerzen Turbo verstärkt Costumer Support

Steffen Helmert verstärkt seit April dieses Jahres das Aerzener Turbo-Team im Bereich Technischer Support und Kundenbetreuung. Aufgrund seiner vorherigen Tätigkeiten bei der Tochtergesellschaft RKR verfügt er über eine langjährige Berufserfahrung und spezielle Expertise im Bereich Turbogebläse.

Neue CNC-Außenrundschleifmaschine

Die Produktion in Aerzen verfügt seit Anfang des Jahres über eine neue CNC-Außenrundschleifmaschine der Firma Danobat. Sie besitzt drei CNC-Hauptachsen sowie weitere Achsen für den Werkstückantrieb und das In-Prozess-Messsystem, mit dem auf einige Mikrometer genau geschliffen werden kann. Die Steuerung der Maschine, Siemens 840 D Solution Line, wurde durch eine spezielle Danobat-Bedienoberfläche ergänzt.Danobat, mit Sitz in Nordspanien in der Nähe von Bilbao, gehört zur Danobat Group, die auch in anderen Technologien eine hohe Innovationskraft zeigt.

25 Jahre Aerzen Canada

Die kanadische Aerzener Tochtergesellschaft Aerzen Canada Inc. mit Sitz in Vaudreuil nahe Montréal feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Das 1987 gegründete Unternehmen hat sich über die Jahre vom Verkaufsbüro mit drei Mitarbeitern zu einer landesweit vernetzten Vertriebsgesellschaft entwickelt und verfügt auch über Einrichtungen für Montage und Instandsetzung.

Delta Screw G5-Baureihe erweitert

Die Aerzener Maschinenfabrik hat im April auf der diesjährigen ComVac in Hannover sowie auf der POWTECH in Nürnberg erfolgreich ihre neue „E-Klasse“ an direktgekuppelten Verdichtern der Baureihe Delta Screw G5 vorgestellt. Das neue, besonders energieeffiziente Konzept wurde von Kunden und Interessenten rundum positiv aufgenommen.Mit der neuen Baureihe setzt die Aerzener Maschinenfabrik eine neue Bestmarke in punkto Zuverlässigkeit und Energieeinsparung bei den ölfreien Schraubenverdichtern. Seit Sommer 2013 können die ersten beiden Verdichtertypen VM 45 G5-E und VML 60 G5-E in Aerzen bestellt werden. Bis Ende des Jahres werden dann mit dem VM 75 G5-E und VML 95 G5-E zwei weitere Modelle in die neue Aerzener „E-Klasse“ überführt. Ein Neuheitenflyer mit technischen Details ist bereits jetzt im Marketing erhältlich.

Aerzener Vertretung in Nigeria

Aufgrund der zunehmenden Anzahl an Kunden in Westafrika hat Airgas Compressors, die südafrikanische Tochtergesellschaftder Aerzener Maschinenfabrik mit Sitz in Johannesburg, entschieden, ein Büro in Nigeria zu eröffnen. Als Standort wurde Lagos, die größte Stadt des Landes gewählt, die aufgrund ihrer zentralen Lage Zugang zu Nigeria und ganz Westafrika – und damit viel Kundennähe bietet.Die Leitung des Büros übernimmt Emmanuel Dazi.Nach einem Bachelor-Abschluss Maschinenbau in Nigeria und einem Master-Abschluss Maschinenbau an der Brunel Universität in London hat er jahrelange Erfahrung in der Zementindustrie gesammelt, wo er für den technischen Support unter anderem bei Gebläsen und Verdichtern zuständig war.

Nominierung für den Innovation Award 2013

Das Aerzener Delta Real Time Monitoring (siehe Beitrag) war für den diesjährigen Innovation Award, der im Rahmen der Messe PowTech verliehen wird, nominiert. Zwar hat die Anlagen-Überwachung in Echtzeit den Preis letztlich nicht gewonnen, aber allein die Nominierung ist schon eine Auszeichnung: Das Produkt bzw. die Dienstleistung war unter den letzten drei von insgesamt 52 Bewerbern. Erschwerend kam hinzu, dass das Delta Real Time Monitoring mangels Alternative in einer nicht passenden Kategorie, nämlich unter MSR und Automation an den Start gehen musste.2012 konnte die Aerzener Maschinenfabrik mit dem Delta Hybrid den Innovation Award in der Kategorie Apparatebau und Verfahrenskomponenten gewinnen.